Montag, 25. Juni 2007

Es Ist Wie Es Ist

ex


So. Ich hab mir reichlich Zeit gelassen bis ich endlich die „neue“ Spex wirklich gelesen habe. Das lag zum Teil an gewissen, äußeren Umständen (ein Wahnsinn wie sehr einen ein Umzug aus seinen alltäglichen Tagesabläufen rausbringen kann), ein wenig dürfte aber die Angst um die mir wichtigste Zeitschrift mitgespielt haben.

Man hörte da ja einige grausliche Sachen, die von Seiten des Verlages stattgefunden haben. Schon klar, Hören heißt nicht Wissen und ein Verlag ist ein Verlag. Auch wollte ich ja selbst eine andere Spex. So einiges stimmte nicht mehr an ihr in den letzten Jahren. Und ja, ich hab mir einen Redaktionswechsel gewünscht und ein nicht wirklich definiertes MEHR. Die Masse an weißen Indie-Boys (und das sag ich!), das teilweise komplett uninspirierte und wohl 1:1 vom Promo-Wisch abgeschriebene Geschreibsel, kein Interesse daran einen großen Zusammenhang herzustellen, das Setzten auf die falschen Pferde, die Beliebigkeit, das Wischi-Waschi. Das waren alles Gründe weswegen ich mich nicht mehr richtig wohlgefühlt habe bei der Spex. Es fand einfach eine Pragmatisierung statt, die eh super zu dem alles überziehenden Indie-Lifestyle der letzten Jahre passt, aber mich persönlich ärgerlich stimmte.


Schnell durchgeblättert hatte ich die neue Ausgabe bald einmal, und da machte sie doch einen recht feinen Eindruck. Gut, Layout ist nicht perfekt, aber ich mag sowas halbfertiges (und halbfertiges erinnert mich auch an die Zeit als ich die Spex kennen lernte). Maximo Park als Cover ist auch kein Statement für einen Neustart. Eigentlich überhaupt kein Statement. Aber macht ja nichts. Themenauswahl machte einen netten Eindruck.
Alle vertrauenswürdigen Stimmen in meiner Umgebung kamen aber aus dem Fluchen gar nicht mehr raus. Und sie hatten Recht, als sie mir versicherten die „neue“ Spex ist Mist. Langweiliger Mist. Dummer Mist. Uninteressanter Mist.

Objektivität scheint das neue Zauberwort zu sein! HA! Ich muss weinen. Wer mit so einem Konzept daherkommt, gleichzeitig aber von sich behauptet an eine gute, alte Spex-Tradition anzuschließen (also nicht die der Objektivität, sondern wir sind ab sofort wieder voll gescheit und so), möchte sein Publikum wohl eher verhöhnen. Oder für dumm verkaufen.
An welchem Wochentag um wieviel Uhr und bei welchem Wetter das Gespräch mit einem Künstler stattfindet. Soll das der neue Inhalt sein, der uns tiefschürfende popkulturelle Diskurse ermöglicht?
Dem Interview muss also mehr Platz gegeben werden. Na gut, aber dann macht was draus. Denn hallo, auch ein Interview ist verdammt nochmal eine Kunstform und keine objektive wahre Aussage über einen Schaffensprozess. So etwas gibt es nicht.
LCD Soundsystem Test ist aber gelungen, und dass die ganze Berliner Aggro HipHop Sache vorkommt, auch schön. Aber dem steht so viel Blödsinn gegenüber. Das Tourtagebuch! Um Himmels Willen! Ab sofort dürfen uns Künstler von ihrem Touralltag erzählen, was zu einer noch größeren Langeweile trifft Plattitüden Ansammlung führt, als in den schlimmsten Fanboy Texten der „alten“ Spex. Der Musik als verhinderter Musikjournalist. So betrachtet eh ein guter Witz.


Bei den Plattenrezensionnen setzt sich das alles fort. Ja, da gabs auch früher echt unpackbar miese. Aber es war immer noch der einzige lesbar Musik-Rezensionsteil im gesamten deutschen Sprachraum.
Die Modest Mouse Kritik (hier wollte ich aus „alte“ Spex-Forum verlinken, aber das wurde ja geschloßen, weil zuwenig im „neuen“ Spex-Forum los war, nunja, zumindest ist jetzt noch weniger los im „neuen“ Spex-Forum) wurde ja gerne an den Pranger gestellt, aber die ist doch nichts im Vergleich zu den ganz anderen Schwachsinnigkeiten. Wir reden hier über „B-Lyrik“, Liedertexteübersetzungen (Hallo Bravo!), Texte aus der Zukunft (Hallo Aufgabenstellung aus der Englischschularbeit, 5. Klasse Oberstufe) und einem großen Nichts namens Auflistung der bisherigen Karriere-Stationen.

Aber wie gesagt, das war ja nur die erste Ausgabe. Es fehlen einfach geeignete Schreiber. Viele sind abgesprungen. Und nicht immer die Besten sind an Bord geblieben. Mittlerweile gibt es schon zwei neue Ausgaben. Und die sollen, so erzählt man sich und mir, doch
Also eh schon alles alt bzw. neu und dieser Text ein amüsanter Anachronismus.

Freitag, 1. Juni 2007

rock rock rock

say hello to the kids!


disco hat eh schon jeder zweite depp homophobe depp auf seinem tshirt stehen, team stl macht in rock! und zwar nächsten freitag im fluc. cornelia bringt ihre man's ruin platten mit. special coloured vinyl. hipster scheiß! die beiden anderen stler sind mit solchen schätzen ja nicht gesegnet, werden aber das programm ergänzen. es spielt: rock rock. in echt und nicht GROßGESCHRIEBENER NEWRAVE ELEKTROROCK PUNKFUNK der glaubt dass müll lustig ist.


bei uns wird es wüst. dress in leather. oder jeans

stl


sacrifice the liver!


ps: dienstag dem 12. juni hommage party im wirr. mit hommage dj team. wo ja christian eh schon wissen...

Montag, 28. Mai 2007

Vergangene Zeiten

Zwei Wochen ist es nun schon her, das Built To Spill Konzert im Flex. Aber so eine super Sache vergisst man nicht so einfach.

band

So Zehn Sekunden vor Konzertbeginn eine schnelle Angstattacke bekommen, da mir plötzlich ihr Live Album in den Sinn gekommen ist. Richtig, Songs die 20 Minuten vor sich hinwabern versetzen mich weder in eine höhere Bewusstseinsform noch kann ich darin hohe Kunst erkennen. Sie langweilen mich einfach zu Tode.
Aber die Angst war unnötig. An dem Abend war alles richtig. Die Band war laut und nicht (zu) verspielt.
Daran erinnert, dass das 1999 Album Keep It Like A Secret ein richtiger Gigant ist, und sowieso viel erinnert. Built To Spill eignen sich ja zum erinnern, die Melancholie ist ihnen eingeschrieben. Irgendwie nie passend, irgendwie nie neu. 1999 stand in einer Doppelrezension in der Spex, dass BTS schon super sind, aber mit der Zukunft des US-Gitarrenundergrounds (Modest Mouse) hätten die ja schon gar nichts zu tun.

Dieses aus der Zeit gefallen zu sein würde sie ja in die Nähe eines Neil Youngs bringen, weswegen BTS Cortez Cover (findet sich auf dem obengenannten Live Album) wunderbar Sinn ergibt. Richtig ist. In der Verbindung lasse ich dann auch 20 Minuten Versionen diverser Songs durchgehen. Auch wenn sie mich langweilen. Könnte mir ja währenddessen meine eigenen Gedanken machen. Über Bärte, Männer, Eroberer, die Weite und die USA. Und wie das alles erzählt und erinnert wird.

Zur Zugabe gab es dann Randy Described Eternity. Der dürfte dann locker die 20 Minuten Marke überschritten haben. Gedanken mache ich mir keine, ich gehe an die Bar und bestelle ein Bier. Fade Out.

Mittwoch, 16. Mai 2007

sacrifice our hearts!

say hello to the kids!

team stl fordert polymorphe hochzeiten. jetzt! genauer gesagt diesen samstag im fluc.

yeah. we are the bitches of love but every single one of us is man enough to admit it. wir werden euch verheiraten wie es euch gefällt. miteinander, untereinander, mit eurer schmußedecke oder auch eurer letzten flasche bier.

wer nicht heiraten will, dem sei freigestellt sich trotzdem auszuleben. wie lautet noch schnell unser motto: we fuck with our hearts!
team stl bleibt weiter jung, gesellig und unverheiratet. dazu liebeslieder, libidolieder, schmalzige bondagesongs und kirchenlieder.

willkommen im wonnemonat mai.





sacrifice the liver!

Mittwoch, 9. Mai 2007

surprise! surprise! it's girlfrendo!



Heutzutage scheint ja jede Band aus dem Nichts zu kommen (um nach eineinhalb alben wieder dorthin zu verschwinden), da war es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass auch Love Is All keine Geschichte vorzuweisen hatten, als ich Ende 2005 auf deren großartiges Meisterwerk Nine Times That Same Song aufmerksam gemacht wurde. Junge Schweden, die wohl ein, zwei mp3s auf die Welt losgelassen haben und dank einer von Emotionen getriebenen Vernetzungsmaschinerie gleich zu ihrem ersten Album gekommen sind.

Alles Blödsinn. Girlfrendo nennt sich die Band die das Grundgerüst für Love Is All stellte. Und mit zwei ganzen Alben (+ eine Handvoll Singles undso Kleinkram) darf man wohl zurecht sagen, die haben Geschichte. Womit ich mit meiner beliebten These baden gehen kann. Bands haben also noch Durststrecken zu bewältigen, wir reden hier von geschätzten zehn Jahren, es gibt immer noch die Möglichkeit Sachen auszuprobieren, sich selbst und seinen Sound zu finden, Entwicklung als ein Menschenrecht.

Girlfrendo? Hier und Da großartig. Vielzuoft aber nett. RETRO! Willkommen in den Sixties. Wo liegt also das Hier und Da? In der Experimentierfreudigkeit innerhalb ihrer Soundbeschränkung (wir umschiffen die Pipettes Falle). Und ja, in der immer durscheinenden Kratzbürstigkeit (schlagt mich tot für dieses Wort). Instant Joy für den Sommer auf jeden Fall. Und 9 Times That Same Song basierte ja auch auf ein paar Singles und ähnlichem Kleinkram.

Dienstag, 17. April 2007

diesen samstag - fluc

Say hello to the kids!

Man könnte sagen Team STL feiert diesen Samstag seinen ersten Geburtstag. Könnte man so sagen. Beglücken wir euch doch nun seit einem Jahr mit unserem monatlichen Auflegeabend im neuen Fluc. Geschichtswissenschaftler jedoch haben erstens eine größere sexuelle Ausstrahlungskraft als die restlichen Akademikerheinis (Henry Jones Junior sei gedankt), und zweitens auch den Durchblick. Die wissen, Team STL war schon vorher aktiv. Deswegen kein Geburtstag. Nur ein Jubiläum. Aber was heißt da nur. Ein besonderer Tag wird dieser 21. April sein! Cornelia ist traurig weil sie nicht bei Will Oldham sein kann! Der spielt nämlich in Krems. Die abgehende Post findet aber im Fluc statt. Inklusive Lehrstunde im angewandten Groupietum.

Gespielt werden Herr Blumfeld. Die sind nämlich kommende Woche auf Abschiedstour in Wien. Und wir nicht dort, weil die Wienerkartenmafia es nicht zulässt! Erteilt diesen Typen doch endlich eine Lehre! Ihr seid das Volk! Lasst eure Karten verfallen und Blumfeld in einem leeren Raum auftreten. Ein würdigerer Abschied wäre gar nicht möglich! Und den Kartenmafiatypen hättet ihr endlich mal gezeigt dass ihr ein Volk vieler Gusenbauers seid! Hart und streng, Missstände anprangernd. Selbst in den höchsten Höhen, in den spitzesten Spitzen!

Wichtige Lektion erteilen auch wir. Über die Welt. Über den neuen ORF. Über die Medien. Die ganze PR-Maschinerie. Alles nur Lug und Betrug! Oder hat wirklich einer von euch geglaubt dass Cornelia am Samstag im Fluc anwesend sein wird? Denn natürlich denkt Cornelia nicht im Traum daran auf ihren heißgeliebten vollbarttragenden Theatermusiker (und was wenn nicht ein einziges großes Theater ist die musikalische Welt des Will Oldhams? Eben Schall und Rauch. The same thing everywhere!) zu verzichten. Flyer lügen! Absolutionen werden diesen Samstag im Fluc verteilt!


Sacrifice the Liver!



Montag, 16. April 2007

newsletter 1/07

es reicht. wir schreiben seit monaten an unserer jahrerückblicksausgabe. eigentlich tuen wir das nicht und darin liegt das problem. aber wozu sich unnötige sorgen machen, einfach abschicken das unfertige teil und in zwei wochen gibt es uns in gewohnter art und weise wieder. und hoffentlich ist dann der wechsel von robert defcon von spex zu uns perfekt.


diesen freitag unsere freunde von 2guys4everygirl im werkzeugh (davor css im flex). und samstag in einer woche (21. april) team stl im fluc!


say hello to the kids!


jahresrückblick jetzt. nicht dass wir soooviel zeit darauf verwendet hätten euch etwas ganz spezielles zu servieren. nein, wir hatten einfach wichtigeres zu tuen. ein leben führen zb. oder skichallenge fahren.

zuerst ein kurzer ausblick auf die kommenden wochen:

alpine ski-wm in aare ab 3. feber (veraltet!).
am 4. ist superbowl sunday. team stl feiert den sieg der colts im 5*hotel marriott (veraltet!).
die alten herren wreckless eric (b72) und goldie (flex) am 7. feber in der stadt (veraltet).
dj koze am 10. feber im flex.
nächster sacrifice the liver abend am samstag dem 24. feber im fluc. diesmal tolle themen.
!!! im flex. NICHT! wir nehmen mal an die musicnet schweine haben es sich anders überlegt und haben diese bestmöglichste liveband der jetztzeit auf eines ihrer schweinischen (leider nicht versaut!) festivals umgebucht.
wenn wir von festivals reden, donaufestival in krems mit: Baby Dee, Bonnie "Prince", Billy, Current 93, Cyclobe, Fovea Hex, Julia Kent, Larsen featuring Jóhann Jóhannsson, Little Annie, Marc Almond, Nurse With Wound, Matmos featuring Jay Lesser, Om, Simon Finn, die tarantula ad menschen und (da sind wir uns nicht wirklich sicher) notwist + jeans team.
das ganze irgendwann zw. 19. und 30. april an den gewohnten orten. mithalten wird da maximal die biedermeier austellung in der albertina.
und ein kfc auf der mariahilferstrasse, beim beate uhse shop. ab bald.


aber wenden wir uns 2006 zu!

männer des jahres! athleten, austrainierte, voll in ihrem saft stehend! der standard

martin hat im vergangenen jahr gleich zweimal geweint! einmal beim wm finale und einmal wegen dieser autowerbung mit dem elefanten.


dancing boy:
joerg
jörg


im bereich der bewegten bilder bleiben jackass II (long) und in der kurzen variante dieses juwel über. jackass II aus den gleichen gründen weshalb die französische fußballmanschaft die beste bei der wm 06 war. männliche körper längst über ihrem zenit quälen sich.

zu unserer musik des jahres, in komplett unbestimmter reihenfolge:

The Blood Brothers – Young Machetes
Gerüchten nach nur eine verkappte B-Seiten Sammlung stellte dieses Album für viele einen Schritt zurück zu Burn Piano Islan Burn dar. Nicht ganz nachvollziehbar, war besagte Platte doch von einer kaputtabstrahierten Idee von Funk bestimmt, also: das Schlagzeug ist ein Rhythmusinstrument, der Bass ist ein Rhythmusinstrument, die Gitarre ist ein Rhythmusinstrument, die Stimme etc... Vielmehr stellt Young Machetes in seiner Ausweitung des Plündergebietes, irre im Dreieck von Badalamenti zu Queen zu James Brown tanzend, in seiner postmodernen Tragik verhaftet, eine Fortsetzung des bisher durchpflügten Weges dar. Haha, soll heißen: super Scheibe!

the knife - silent shout
wie man sich das schweden jenseits von tiersexfilmchen so vorstellt. bruder/schwester. masken tragend. stimme als sound im pop. verzerrungen. so geil und angsterregend wie die alten color climax hefterln. also doch wieder sex.

danielson - ships
nochmals stimme. dazu familie im großen freunde=liebe sinn als orchester. wie geschaffen für all diese sundance filme wo dann weintrinker nickend sagen können: so sollte amerika sein.

archie bronson outfit - derdang derdang
der rock'n'roll.

Phoenix – It´s never been like that
Zumindest zu einer halben Selbstneuerfindung hat es diesmal gereicht. Nach dem wunderbar verquer – hymnischen Pop - Debüt und dem durchsynkopierten Versuch als Snoop Dogg Cover Band sind Phoenix jetzt ganz und gar aufgeräumte Soft Rock Kapelle. Und was für eine! Mit einer, die behaupteten Schwierigkeiten im Schreibeprozess verhöhnenden, Leichtigkeit werden hier die großartigsten Momente aus dem Ärmel geschleudert, das Ganze eingebettet in einen superben Sound und dazu dieser wunderbare Fastakzent.... Hört sich zugegebenermaßen irgendwie langweilig an, aber wer will schon täglich Shat zum Frühstück hören?

beach house - beach house
stimme bleibt trumpf. dazu fiebertraumhaftes geleier. wie immer wenn ruhige musik ganz laut ist, schlicht umwerfend.

cansei de ser sexy - css
verdankt sich großteils dem novelty effekt. aber es lacht sich gut, ausbaden müssen das die brazilian girls. gibt es eigentlich einen namen für das phänomen des schon elendiglich alt klingens trotz der hypefunktionalität zur hena rechten zeit? gedanken braucht man sich nicht machen.

deichkind - aufstand im schlaraffenland
nuff said!

Lullabye Arkestra – Ampgrave
Ein wenig stumpf die ganze Angelegenheit, aber so muss das wohl sein, wenn man in Kontakt mit den Urkräften steht. Im Kern, wenn ich das richtig kapiert habe, nur aus zwei Typen (Bass, Schlagzeug) bestehend und auf Platte um einige Sperenzchen wie Gitarre und Bläser bereichert, rumpelt man sich in bester Dinosauriermanier durch die letzten Jahrzehnte Lärmgeschichte und deutet stellenweise Protopunkregelwidrigkeitsrock in Richtung Orchestergrabenpathos um. Ob das ganze allerdings in einer Jahresbestenliste gut aufgehoben ist, sei einmal dahingestellt.

epsilons - detto
laut und irre, wie es ein alle paar jahre mal einem haufen jungmenschen gelingt. traurig stimmt dass diese meisterliche energiezurschaustellung meist nur ein einziges mal dokumentiert werden kann.

home - sexteen
ficken! martin singt immer "i can smell your anus from the other side of town" mit. was in liebe gemeint so falsch nicht ist. songs for fucking hieß dieses album mal. auch wenn auf der stirn nur erdbeermarmelade nicht blut rinnt. musikalisch glasklarer lofibombast wie er schon seit album nummer zwölf angekündigt wurde.

born ruffians - detto
schon wieder indie. diesmal in der kurzen. stimme cyhsy.

hot chip - the warning
wir bleiben konsens. obwohl das album an sich ist mittelprächtig. over&over geht aber auch in dauerrepeat als spitzenalbum durch.

justin timberlake -
nuff said!

Boris – Pink
Man darf dem Eröffnungssong „Farewell“ mit seinen in Delay und Hall halb ersaufenden Shoegazer – Gitarren in zum Cover passendem Zuckerwatterosa bei aller Grandezza nicht auf den Leim gehen. DIE derbste Überführung des in der Dronefolterkammer erforschten Schockpotenzials von Sound ins Schweinepunkformat! Kein Scheiß, aber anale Gelüste galore! Das ist Trieb, Blut und Beidl, als popistisch verschroben schillernde Härtezitate, unter enormem Druck in die Welt geschwitzt, in Form von: kontrolliertem Feedback, dem berühmt berüchtigten „ich spring dir ins Gesicht“ – Distortion Effekt, einigen wenigen Gore – Reminiszenzen an vergangene Tage und einem retrofuturistischen Anfall in Sachen Blues. Wer hinter der ganzen Sache kindischen Spaß vermutet, hat nichts/alles kapiert und liegt mehr als nur falsch. Wir jedenfalls haben einen Ständer.

lcd soundsystem - 45:33
nichts im vergleich zur neuen platte!

man man - six demon bag
harte männer des westens schauen nach osten.

nathan fake - drowning in a sea of love
der raum füllt sich, die poren nehmen die alles durchdringende romantik in sich auf. selbsterfüllend. kunststudenten dürfen sich wieder über die einswerdung von schönheit/schmerz erfreuen, und wir wundern uns wieso the jesus and mary chain nur bei miesen muckerbands als vergleich herangezogen werden.

parenthetical girls - safe as houses
sumpf platte des jahres. lustigere titel haben nur css. dabei mehr musikalischer wert. die expresionistische methode lässt leise an xiuxiu denken.

Melvins – (a) Senile Animal
Dankenswerterweise nehmen die Melvins den Versuch ihr Schaffen in begriffliche Form zu stülpen endlich selbst in die Hand. Ein seniles Tier, sich immer ein wenig zu langsam und verstümmelt über den zerbombten Planeten Classic Rock schleppend und uns allen seit Jahr und Tag in regelmäßigen Abständen aufs Hirnkastl speibend. So solls sein! Die Vögel von Southern fühlten sich gleich bemüßigt, von der besten Rockplatte aller Zeiten zu faseln, wo wir doch wissen, dass das.. aber egal.
Neu: Das kohärenteste Melvins Album seit immer! Auch ganz gegen Ende sind nur mit einer gehörigen Portion Fantasie so was wie Fransen zu erkennen! Ein Melvinsdrummer, der nicht Dale Crover ist. Handclaps! Ab in den Hirnkastlspeibebunker!

evangelicals - so gone
für freunde der architecture in helsinki.

sunset rubdown - shut up i am dreaming
swan lake - best moans
erstgenannte ist die bessere. indiedarlingssupergroup rocken all around the world. und die lemonheads waren am cover der rolling spex.

the thermals -
sup pop bleibt trumpf! und die thermals machen nichts falsch.

the twilight sad - ep
großes rauschen. kann das wieder mal island sein? fat cat jedenfalls.

ho-ag - The Word From Pluto
sowas wie blood brothers auf dischord.

our brother the native - Tooth and Claw
be myspace! was man sich vom grizzly bear debut erwarten durfte, aber dann doch ohne rausch war, wobei deren zweitwerk nehmen wir mit (vor allem der girl talk remix! ganz groß in 2007).

p:ano - brigadoon
piratenmusik! 2005.

sandy dillon - pull the strings
wie war das mit stimmen im pop? eine der großen. der verstörensten.

services - Your desire is my business
der letzte elektroclash aufschrei. heavy metal.

sparklehorse -

esg - keep on moving
reduktionismus als qualitätskriterium anzuführen ist natürlich bescheurt. aber: das unmöglich zu argumentierende album des jahres.

Georgia Anne Muldrow – Olesi: Fragments of an Earth
Wir wissen natürlich, dass der durchschnittliche STL – Fan nicht gerade als Jazz-Head durchgeht und Tonfolgen auf modaler Basis bei euch eher Achselzucken als Kopfnicken hervorrufen. Was uns auch gleich zu „Olesi: Fragments of an Earth“ führt. Dieser irrsinnige, komplett in Eigenregie eingespielte Sololauf gerät der erst 22-Jährigen (ist das so erwähnenswert?) zu einem so noch nicht gehörten Amalgam aus Trademark Dilla Headnodstolperbeats, Coltrane´s Idee von Jazz und, äh Soul. Wie hier unter hörbarer Anstrengung neue Sprachen erfunden werden, ohne das eigentliche Vokabular von HipHop einen Deut zu erweitern ist beeindruckend. Dass die Wixis von Pitchfork das ganze als gut gedacht und gar nicht mal so gut gemacht abkanzeln, muss euch gar nicht einmal als Qualitätskriterium genügen, sogar der alte Popwastl Fritz Ostermayr konnte nicht widerstehen. Von den manisch gebrochenen, lospreschenden Beats und der freien Melodieführung des Gesangs von „New Orleans“, über das haarsträubende Duett aus Bass und Stimme (Bass und Stimme) in „Patience“ ist zugegeben nicht alles reinstes Gold und kann der leicht ins didaktische neigende Tonfall uns watteweiche-mit-12 ½-schon Hustler/am Strich-Stories – Verwöhnte schon leicht irritieren, aber das hat euch bei KRS - One doch auch nie gestört.

Sunn)))O / Boris – Altar
Mit der Anmut eines gespenstisch durch die Tiefen des Ozeans treibenden, falschen Gebisses blasen die Albhörner dem dräuenden Gewitter in akuma no kuma den Wind aus den Segeln, was haben wir vor Schreck gelacht! Intrinsisches Eiergeschaukel vorm Verstärkerturm als legitime Rockzersetzungsgeste, dabei meistens ein wenig schief grinsend und immer anbetungswürdig – so naheliegend dieses Kooperation auch irgendwie war, so umwerfend verhalten ist das Ergebnis, sich wie z. B. bei The Sinking Bell in purer Schönheit verlierend... Ach ach.

Ghostface Killah – Fishscale
Der aktuelle Wurf des Soulman aus dem Hause Wu – Tang kommt zwar nicht an selbst zu verantwortende Großtaten, wie Supreme Clientele heran, aber geschenkt. Für eine der besten HipHop – Platten des Jahres reichts bei aller Konservativität locker. Stagnation auf hohem Niveau, ohnehin auch unser Erfolgrezept seit mindestens zwei Jahren. Worum geht’s? Goldstaubbehaftete Samples aus der Soulplattenkiste, dazu, wie gewohnt, der ab und an ins genialisch Irrlichternde neigende Flow. Irgendwer sollte sich die Mühe machen, die Wortneuschöpfungen im ghostfaceschen Oeuvre zu zählen, Martins Papa braucht eh noch eine Aufgabe für die Pension.

Spank Rock – YoYoYoYoYo
Bloc Party in Blockbuchstaben, nämlich! Wäre M I A ein kleines bisschen musikalisch veranlagt, klänge sie bestimmt so. Die große 8 bit in Cinemascope Sause! Und was heißt hier frauenfeindlich? Würde der Typ keine Frauen mögen, sänge er dann über deren Ärsche? Na also.

Rocket Freudental – Wir leben wie Gespenster
„Ich bin groß
ich bin frei
ich bin überall
ich bin der Mick Jagger hier in diesem Hühnerstall.“

The Streets – The hardest way to make an easy living
Bald kommt dann die Playstation 3.

Kasabian – Empire
Man muss über die second hand Lederjacken, die Frisuren und das elende Groupiegeficke hinwegsehen, um einen Blick auf ein großartiges Psychedelic - Rock Album (echt jetzt) zu erhaschen, dass sich selbst stets mit großem P, wie in Holzhammer, buchstabiert. Zeitweise wird dabei das ganze Trumm, verfeinert mit beknackten Latinobläsern, Primal Scream Trademark Gaga Lyrics und dem armenischen Familienbackground zweier Bandmitglieder geschuldeten Harmonien (schon bei System of a Down ein Erfolgsrezept), mit einem ähnlich königlichem Level an stumpfsinniger Monotonie gegen die Wand gefahren, wie von der Rhythmusgruppe der Stooges, beispielsweise. So bescheuert, so geil.

The Clipse – Hell Hath No Fury
Ein in seiner totalen Humorlosigkeit erschreckender Monolith des State of the Art Mainstream – Rap. Dabei ungeheuerlich abweißend und enigmatisch, da fällt uns auch nichts mehr ein.

Deerhoof – Friend Opportunity


KURZE

noch ein paar hits die genannt werden müssen:
christian falk feat robyn & ola salo - dream on
jeans team - das zelt
christina aguilera - ain't no other man
sebastian - ross ross ross
patrick wolf - accident and emergency
kelis - bossy
junior boys - in the morning
saalschutz - das lied mit den suggestivfragen

was gar nicht geht:

boy kill boy



sacrifice the liver!

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Fresh & Onlys
Grey-Eyed Girls


Titus Andronicus
Monitor



Christmas Island
Blackout Summer


Fang Island
Fang Island

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