Draussen

Dienstag, 6. Mai 2008

Für den Wechsel: Schneeschuhe

Länger schon juckte es mich und den Herrn Jörg bezüglich einer gemeinsamen Schneeschuhwanderung. Stellt man sich idyllisch vor, eins mit der Natur oder so, und leichter zu bewerkstelligen als eine Skitour allemale.
Die Väter schreien natürlich bei so einem neumodischen Blödsinn auf, sei vollkommen für den Oasch, unnütz und Verletzungsgefahr Ende nie, und sowieso früher ist man noch blosfüssig auf die Gipfel dieser Erde gestiegen, weil nur das ist der echte Genuss.

Rebellierende Punks die wir sind, stachelte uns das erst richtig an und so haben wir uns mit Schneeschuhen eingedeckt (Bekannte, Alpenverein, Bergfuchs), also ausgeliehen, mal will ja nicht die Katze im Sack kaufen.
Auch das Ziel der Wanderung sorgte für Verwunderung im Bekanntenkreis. "Am Wechsel? Da liegt ja gar kein Schnee, bin ja erst gestern die Autobahn entlang gefahren!". Tjo, danke vielmals, also schnell die Route geändert, weg von der Autobahn hin zu den Wanderwegen.
Letzten Endes waren wir ein doch recht ansprechendes Grüppchen (Christian, Jörg, Lisi, Alex, Fid, Jogi, Sebastian), und so ging es eines schönen Wintermorgens mit dem Auto auf nach Mariensee. Leichte Panik bei Alex inklusive, da er ohne Jause dastand, Bäcker gibts dort in der Nähe scheinbar keinen und die Tankstellen bieten nur lecker abgepackte und ordentlich abgelaufene Sandwichware. Die jedoch gratis, wie nett!



Hingeparkt haben wir uns kurz nach Mariensee, die Strasse durch den Wald entlang bis man zu einem Marterl kommt, Parkplätze inklusive. Von dort gings eigentlich relativ ersichtlich den Weg entlang, immer nach oben. Schneeschuhe am Rücken, ging es eine Weile bei vermeintlichem Wetterglück (Vorhersage lautete relativ bewölkt am Vormittag, ab Mittag dann strahlender Sonnenschein) zügig voran (das einzige Mädchen musste was beweisen und gab das Tempo vor, Erbarmung für niemand!). Und dann war er plötzlich da, der Schnee der auf der Autobahn nicht vorhanden war. Weil schon so Schneeschuhgeil, haben sich einige von uns die Teile noch im Wald angelegt, bei der Minimum-Schneedecke von 81/2 Zentimeter. Mit jedem Schritt wurde es besser!

Nach einer guten Stunde (davon 10 Minuten beschuht) haben wir dann die Marienseer Schwaig erreicht und die Loipe gekreuzt. Hier fängt dann der wahrhaft prachtvolle Teil der Wanderung an. Eine relativ sanfte Steigung, den Gipfel immer im Blickfeld, gute Schneeverhältnisse, Sonnenschein und ein Gefühl von Weite.
Da war dann echt die Welt in Ordnung und man sah sich schon im kurzen Leiberl im Schnee sonnen.











Aber so ging es halt nicht weiter. Oben angekommen, war er dann da, der Wetterumschwung, wie vorhergesagt, nur andersrum. Zieht komplett zu, Wind kommt auf, also rein die den vorzüglich geführten Winterraum, nach kurzer Anpassungsphase dank Schneeblindheit erspäht das Auge: drei Flaschen Schnaps, zwei Mordstrümmer an geräucherter Schweineware und eine Kiste voller Bier. Wir danken und tranken!





Das wünscht man sich, wenns draußen stürmt und friert, dass das Bier ordentlich kalt ist.



Irgendwann musste es dann aber weitergehen, den Grat entlang. Auf und Ab, über Stock und Stein. Die Schneeschuhe waren hier recht selten von Vorteil, da der Schnee ziemlich verweht war. Aber bei passender Schneelage (und vorhandener Weitsicht) dürfte dieser Streckenteil einiges bieten.

Orientierung fällt trotz schlechter Sicht relativ leicht. Erstens Fußspuren im Schnee, und zweitens gibts da ja den "Grenzzaun". Steiermark vs. Niederösterreich. Das waren verlustreiche Kriege!

Irgendwo kurz nach dem Niederwechsel entwickelt es sich schneetechnisch uns zum Vorteil (keine Ahnung warum, weniger Verwehungen vielleicht), wir stapfen nicht im Tiefschnee, sondern gleiten unter Ausnützung unserer Schneeschuhe voller Elan dahin. Und es macht Spass. So richtig.
Bei Steinernen Stiege wird dann, nunja steiniger und steiler, also wieder runter mit den Geräten, und rutschen den argen, weil rutschig und steil, Waldweg runter und kommen zur Skipiste, die klarerweise nicht in Betrieb ist, weil auf dieser Seehöhe in den nächsten Wintern das Skivergnügen immer nur ein zeitlich stark begrenztes sein wird. Aber schöner und topmoderner Sessellift. Ha.

Und stellt sich hier die Frage, weiter zur Mönichkirchner Schwaig wie geplant oder direkt die schwarze Piste runter. Abkürzung und so, wir sind ja schon müde.

Manche meinen wir haben die falsche Entscheidung getroffen. Abenteuerlustig ist gar kein Ausdruck dafür! Ich gscheiter Depp hab mir gedacht da rutsch ich lässig die schwarze Piste runter, aber die Eigendynamik die sich da entwickelte, die hab ich doch unterschätzt. Mit Not und Mühe komm ich dann doch noch zum Stehen (soweit man am Arsch sitzend davon reden kann), und schaffs irgendwie in meine Schneeschuhe zurück. Aber auch da kommt keine rechte Freude auf. Es stockt gewaltig, bei einem gleichzeitig rutschen.
Anstrengung pur, aber irgendwie (ich mit beiden Beinen, man anderer einfach rutschend) kommen wir dann doch wieder auf unserem Weg. Von da weg, gabs eigentlich keine Probleme mehr. Schnee wird weniger, der Weg immer abwärts, wandelt sich zu einer Forststrasse, der entlang wir zurück zu den Autos kommen.

Gesamtgehzeit waren flotte fünf Stunden (+ zwei Stunden Pause).

Schön wars, und beim Wirten gabs dann auch noch ein gutes Schnitzerl und ein, zwei flüssige Bier. Wer jetzt Lust hat, auch mal mitzugehen (in der jetztigen Jahreszeit klarerweise ohne Schneeschuhe, der darf sich gerne bei mir melden, und kriegt seinen Platz in meinem EMail-Verteiler.)



Danke an Lisi für die Fotos!

Donnerstag, 24. Januar 2008

Wiener Stadtwanderweg 3 - Hameau

Auf der Jagd nach der goldenen Wiener Stadtwandernadel brachte mich die Strassenbahnlinie 43 nach Neuwaldegg. Schnell die Orientierung gesucht und schon landet man, vorbei an der Resi-Tant, in der Schwarzenbergallee. Hierhin zu kommen ist nicht schwer, begleitet von gar nicht so wenigen Leuten, geht es auch in der Tonart weiter. Eine Allee wie sie im Buche steht, inmitten von Bäumen und Wiesen (werden gerne für Ballspielarten benutzt) und flankiert von zwei Obelisken (KYSELAK!). Schnurgerade gelangt man in den Schwarzenbergpark, idyllisch und beliebt belebt. Bei einer großen Wiesen geht die Allee dann doch zu Ende, man wendet sich jetzt dem richtigen (Hameauweg) unter den vielen Wegen zu (oder wählt die leicht abfallende Wiese, im Winter wohl eine beliebte Kleinkinderrodelpartie) und marschiert leicht ansteigend dahin. Langsam wird man von den Menschenmassen verlassen (aber keine Sorge, einsam bleibt man auf keinem Fall), und man tritt in den Wald ein.



Wichtig ist natürlich der richtige Weg, problematisch jedoch die Markierung der Wiener Stadtwanderwege. In Hameau und im Allgemeinen. Es gibt keine üblichen Farbmarkierungen, sondern Schilder welche die Richtung vorgeben. Diese sind nicht allzu zahlreich, kommen nur dann vor wenn eine Richtungsänderung stattfindet oder auf einen anderen Weg gewechselt wird. Sprich man darf sich nicht verunsichern lassen wenn mal längere Zeit kein Richtungspfeil auftaucht. Und bei einer Abzweigung eher auf dem Hauptweg bleiben. Oder sich versuchen zu erinnern, welche Richtung der letzte Pfeil vorgegeben hat.
Man sollte also aufmerksam sein (einen Pfeil zu übersehen könnte zu Problemen führen, soweit es halt ein Problem ist sich im erweiterten Wiener Stadtbereich zu verlaufen) und Selbstzweifel (Hab ich jetzt doch einen Pfeil übersehen?) sollte man sowieso kennen.
Aber alles halb so schlimm, denn zum Glück sind diese Richtungspfeile in einem alarmierenden Braun gehalten, welches sich sehr schön von seiner Umgebung abhebt. Vor allem wenn man im Jannuar im Wald unterwegs ist.

Steil entlang gelangt man jedenfalls zur Hameau. Keine Ahnung wie man das ausspricht. Stammt angeblich vom "Holländerdörfl" ab. Jedenfalls gelangt man zu einer Lichtung, mit mehreren Bänken und einer kleinen, einstöckigen Steinhütte. Deren Zweck bleibt mir ein Rätsel, auf Aussicht hoffen braucht man nicht, sie bietet aber bei Unwetter verlässlich Schutz.

Weiter geht es Richtung Dreimarkstein. Die Höhenstrasse immer wenige Meter entfernt von einem. Trotzdem eine schöne Strecke, quasi eben durch den Wald erhascht man immer wieder Blicke in die Täler und Hügel des Wienerwaldes. Irgendwann kommt man an den Zwei Gehängten vorbei. Aber wie schon jemand in die Hameau-Hütte gekritzelt hat: Wo sind die? Wir sind jedenfalls vorbeigelaufen.

Das Häuserl am Roan am Dreimarkstein (454 m) markiert quasi den Höhepunkt der Wanderung. Ein großer Parkplatz für eine gute Fernsicht auf Wien herab. Das Gasthaus scheint sehr beliebt zu sein, war doch kein Tisch frei. Stempel für meinen Wanderpass gabs es trotzdem.

Von hier an geht es bergab, die paar Höhenmeter hat man schnell hinter sich, gelangt über eine Strasse zu einem Weg entlang des Kräuterbachs. Und das mag ich ja sehr gerne, durch einen schönen Wald, daneben (mehr oder weniger) das Wasser das sich ungebändigt seinen Weg sucht. Da marschiert es sich fließend. Haha. Leider ist man auch hier nur wenige Meter von einer Strasse entfernt. Aber das Rauschen lässt sich als ein mächtiger Fluss denken. Mit ganz viel Fantasie.
Igendwann gelangt man auf eine Strasse, vorbei an Schrebergartenhütten und Botschaften (die Chinesische?) kommt man auf die Neuwaldegger Strasse. Und hier war es dann so weit, ich hatte keinen Pfeil mehr. Anstatt also wieder auf die Schwarzenbergallee zu gelangen, zehn Minuten Gehsteig zurück zur Haltestelle des 43er.


Ein netter Spaziergang für zwischendurch, der nichts spektakuläres mit sich bringt, aber ist was er ist: nett. Gesamtzeit inklusiver Pausen waren 3 Stunden. Man sollte keine Orientierungsschwierigkeiten haben (so wie ich am Ende), Menschenscheu braucht man auch nicht sein. Einfach gesagt, ein Stadtwanderweg ist nunmal ein Stadtwanderweg. Wer damit ein Problem ist in Hameau fehl am Platz.

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