2000 ist natürlich schon ein wenig gar spät für einen Film im hippen Tarantino-Fahrtwasser, nur überträgt sich das Möchtegern bei Asfalto dann doch auf eine recht schöne Art und Weise auf die Figuren des Films. Verlierer-Typen die eben durch das Sehen von coolen Zitat-Versatzstücken geprägt sind, aber in ihrem kleinbürgerlichen Verbrecherleben natürlich nichts verstehen, womit natürlich auch die Utopie des Dreiers am Ende dem braven Pärchen weichen muss. Leben neben der Schnellstraße, sympathischer Film sagt man da wohl. Dazu die supere Hauptdarstellerin mit dem gehetzten Blick des nicht-sogenau- wissens-wohin.
Was braucht man mehr als einen Haufen Meerschweinchen. Ansonsten wird mal wieder die vierte Wand durchbrochen, die Präsidentenwahl wird auf liebevollste für einen Ocean’s Eleven Coup hergenommen, und die beiden letzten Folgen greifen dann auf Teen-Phänomene zurück: High School Musical und Twilight. So bleibt auch mir das Gefühl, da versteht jemand diese Generationsdinge aus einem Nicht-Verstehen heraus und bringt uns somit näher zum Verstehen. Das klappt jedenfalls besser als bei Wie Bitte?. Und im Mikrokosmos ist sowieso immer noch alles leiwand. Butters hätte fast einen Breakthrough Moment gehabt, Craig erklärt den Jungs wies lang geht und ansonsten, naja, Stagnation auf hohem Niveau, sagt man wohl.
Es geht los, und wir sind dabei. Nerd Heaven revisted. Oder besser, zum ersten Male sind wir „live“ dabei, wenn eine Joss Whedon Serie an den Start geht. Willkommen im Dollhouse.
Guter Moment eigentlich um auf die Doctor Horrible's Sing-A-Long Blog DVD hinzuweisen. Die kommt unter anderem mit einem Meta-Kommentar daher, der ein eigenes Musical darstellt – Commentary! The Musical.
Mit dabei: eigentlich alle. Die Stars, die Schreiber, Joss himself, die Extras, Groupie #1, Groupie #2, Groupie#3 und, eh klar, Moist. Das Spekatkel spielt sich auf mehreren Ebenen ab. Eben Kommentar, rausgefallene Songs, eine eigene Geschichte und die ganzen Meta-Erzählungen/Kommentare. We are breaking the 9th wall! Oder so. Und der Sieger ist: Zack’s Rap! Endlich gibt es mal eine Leseart für Doctor Horrible abseits all der akademischen Fanboygeschreibsel: It’s about some guy who kills some chick.
Schön auch die - wie sagt man noch gleich im englischen? – Intertextuality. So lernt man dann auch tolle Spiele fürs IPhone kennen. Meine Ninja Ropes Extreme Highscore übrigens 83.24!
Zurück zum Start, heute Dollhouse. Morgen Samstag trifft sich dann die gesamte Whedon-Gesellschaft Wiens zum gemeinschaftlichen Schauen und so bei Marko & Katja. Oag wird das.
Über Eastwood geht nichts, wie wir alle wissen. Der Meister der Vergänglichkeit, des Behutsamen beleuchtet auch in Changeling die Fragilität der Menschen und ihrer selbst-erschaffenen Strukturen. Gut, Angelina Jolie in ihrer Rolle als vom Schicksal schwer getroffene Frau zerbricht eben NICHT. Sie bleibt fokussiert und selbstbestimmt. Und das auch am Ende, wo die endlose und ununterbrochene Suche nach ihrem Sohn, nicht ihr Leben zerstört hat.
Im Gegensatz dazu steht die LAPD und das korrupte, es hervorgebracht habende politische System. System und Gesichter fallen, werden eingerissen (zumindest im Film, die Realität ist natürlich eine andere, True Story Hokus Pokus), und können nur ihrem eigenen Untergang, Hysteriker und Stoiker zugleich, tatenlos zuschauen.
Und doch ist das nicht das Meisterwerk, welches Eastwood doch sonst immer abliefert. Was funktioniert eigentlich nicht? Nunja, die Emotionalität, sie ist anfänglich zu sehr mit dem Vorschlaghammer serviert. Das ändert sich, wie ja auch der Film sich ändert. Mühelos.
Und wahrscheinlich liegt es an einem selbst. Aufgeklärter Alleschecker der man ist, lässt man sich von einer prächtigen feministischen Botschaft maximal ein Gähnen entlocken. Ist natürlich falsch und böse.
Aber Eastwood bleibt Eastwood und also super. Die Schauspielleistung (der Mörder! Und Malkovich spielt den Pastor als Bruno). Die Kameraführung (und zwar die Ruhe und, aehm, Beharrlichkeit mit der die Dinge beleuchtet werden. Vor allem in den Thriller Elementen, die in der Vollziehung der Todesstrafe ihren unwiderruflichen Endpunkt finden). Die Ausstattung (die Radios und die Rollschuhe und weiß der Teufel noch was). Und auch das Amüsement darüber, dass der Drehbuchautor J. Michael Straczynski heißt. Nicht zu vergessen, die ganzen adoptierten Kinder von Angelina Jolie im real life.