Essen in Prag - 2
Als Slow Food Lokal mag mans ja spartanisch also hat der Name Lokal trotz all seiner Sowjet-Assoziationen schon seine Richtigkeit. Das Lokal ist viel größer, da lang gezogener, als es von außen ausschaut, Einrichtung dann auch minimalistisch und eben auf die kommunistische Ära Bezug nehmend und der Chef spaziert streng schauend umher.
Folgerichtig ist dann auch die Speisekarte nicht nur von allem modernen Blödsinnigkeiten befreit sondern auch nur auf Tschechisch. Was dann dazu führt, dass es als Vorspeise eineinhalb Paar Würstel mit Senf und Kren gibt. Aber was für welche! Debreziner-Art würde ich tippen, und tatsächlich delikat im Geschmack (aber nicht grob) und nicht nur rot in der Farbe. Weiters gab es auf jeden Fall eine Knoblauchsuppe und einen gebackenen Käse mit Gurkensalat, der ordentlich geschwommen ist.
Die Ente jedenfalls, mit Rotkraut und Knödeln, war ein wirklich tolles Erlebnis und darf sich mit allem was es gibt rühmen. Schon wieder noch nie besser gehabt, dabei war die eine Wildentenbrust anno dazumal bei einem Heurigen in Wien (!) eigentlich auch schon unschlagbar. Rotkraut auch nicht aus der Konserve sondern nur gut. Mein Problem mit den böhmischen Knödeln ist halt mehr eins allgemeiner Art und soll deshalb die Ente nicht schmälern, gab es doch eh Erdäpfelknödel dazu.
Sinnlichere Review gibt es hier.
sacrificetheliver - 21. Mai, 00:35