Dietmar Dath - Phonon

Es ist mir ja nicht möglich über dieses Buch zu reden, ohne in meiner nostalgisch verklärten Autobiographie zu schwelgen. Phonon ist nämlich Spex, Dietmar Dath mein goldenes Zeitalter. Spex, das Magazin das es nicht mehr gibt, war für mich Erfahrung/Erlösung/Erträumtes/Erliebtes (HA), mit Dath fing der ganze Wahnsinn für mich an. Ein Roman ist ein Roman, und doch will ich das Geschriebene für wahre Münze nehmen. Klingt mir das alles doch zu wahrhaftig: die Morde, Uwe Viehmann als Roboter, Michael Kerkmann die gute Seele des Hauses die als erster dran glauben muss, Grabenkämpfe, Ausgangssperren, Endzeitstimmung, hoffnungslose Revolution, Selbstzweifel und über allem die Einsamkeit.
Die durchbricht man durch? Drogen, Geschwisterliebe, Apathie und ältere Lehrer als Geliebte. Spex war schon damals nicht die zuckersüße Utopie meiner Vorstellung, Arbeit eigentlich immer Scheiße und der Mensch besteht aus Ego und Ekel (und Wasser und Scheiße).
Und ja, das ist Stephen King. Kein Wunder, der einzig gute fantastische Autor, den ich gelesen habe. Der Einbruch des Schrecklichen in den banalen Alltag, nein nicht Einbruch, es entspringt aus der Mitte, ist der banale Alltag.
Was ich eigentlich sagen will, auf viel zu viele Arten lesbar, alle natürlich falsch, ergibt ein super Buch.
Phonon hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, kaufen darf man es trotzdem noch, zB hier.
sacrificetheliver - 27. Jun, 12:16