Für den Wechsel: Schneeschuhe
Länger schon juckte es mich und den Herrn Jörg bezüglich einer gemeinsamen Schneeschuhwanderung. Stellt man sich idyllisch vor, eins mit der Natur oder so, und leichter zu bewerkstelligen als eine Skitour allemale.
Die Väter schreien natürlich bei so einem neumodischen Blödsinn auf, sei vollkommen für den Oasch, unnütz und Verletzungsgefahr Ende nie, und sowieso früher ist man noch blosfüssig auf die Gipfel dieser Erde gestiegen, weil nur das ist der echte Genuss.
Rebellierende Punks die wir sind, stachelte uns das erst richtig an und so haben wir uns mit Schneeschuhen eingedeckt (Bekannte, Alpenverein, Bergfuchs), also ausgeliehen, mal will ja nicht die Katze im Sack kaufen.
Auch das Ziel der Wanderung sorgte für Verwunderung im Bekanntenkreis. "Am Wechsel? Da liegt ja gar kein Schnee, bin ja erst gestern die Autobahn entlang gefahren!". Tjo, danke vielmals, also schnell die Route geändert, weg von der Autobahn hin zu den Wanderwegen.
Letzten Endes waren wir ein doch recht ansprechendes Grüppchen (Christian, Jörg, Lisi, Alex, Fid, Jogi, Sebastian), und so ging es eines schönen Wintermorgens mit dem Auto auf nach Mariensee. Leichte Panik bei Alex inklusive, da er ohne Jause dastand, Bäcker gibts dort in der Nähe scheinbar keinen und die Tankstellen bieten nur lecker abgepackte und ordentlich abgelaufene Sandwichware. Die jedoch gratis, wie nett!
Hingeparkt haben wir uns kurz nach Mariensee, die Strasse durch den Wald entlang bis man zu einem Marterl kommt, Parkplätze inklusive. Von dort gings eigentlich relativ ersichtlich den Weg entlang, immer nach oben. Schneeschuhe am Rücken, ging es eine Weile bei vermeintlichem Wetterglück (Vorhersage lautete relativ bewölkt am Vormittag, ab Mittag dann strahlender Sonnenschein) zügig voran (das einzige Mädchen musste was beweisen und gab das Tempo vor, Erbarmung für niemand!). Und dann war er plötzlich da, der Schnee der auf der Autobahn nicht vorhanden war. Weil schon so Schneeschuhgeil, haben sich einige von uns die Teile noch im Wald angelegt, bei der Minimum-Schneedecke von 81/2 Zentimeter. Mit jedem Schritt wurde es besser!
Nach einer guten Stunde (davon 10 Minuten beschuht) haben wir dann die Marienseer Schwaig erreicht und die Loipe gekreuzt. Hier fängt dann der wahrhaft prachtvolle Teil der Wanderung an. Eine relativ sanfte Steigung, den Gipfel immer im Blickfeld, gute Schneeverhältnisse, Sonnenschein und ein Gefühl von Weite.
Da war dann echt die Welt in Ordnung und man sah sich schon im kurzen Leiberl im Schnee sonnen.
Aber so ging es halt nicht weiter. Oben angekommen, war er dann da, der Wetterumschwung, wie vorhergesagt, nur andersrum. Zieht komplett zu, Wind kommt auf, also rein die den vorzüglich geführten Winterraum, nach kurzer Anpassungsphase dank Schneeblindheit erspäht das Auge: drei Flaschen Schnaps, zwei Mordstrümmer an geräucherter Schweineware und eine Kiste voller Bier. Wir danken und tranken!
Das wünscht man sich, wenns draußen stürmt und friert, dass das Bier ordentlich kalt ist.
Irgendwann musste es dann aber weitergehen, den Grat entlang. Auf und Ab, über Stock und Stein. Die Schneeschuhe waren hier recht selten von Vorteil, da der Schnee ziemlich verweht war. Aber bei passender Schneelage (und vorhandener Weitsicht) dürfte dieser Streckenteil einiges bieten.
Orientierung fällt trotz schlechter Sicht relativ leicht. Erstens Fußspuren im Schnee, und zweitens gibts da ja den "Grenzzaun". Steiermark vs. Niederösterreich. Das waren verlustreiche Kriege!
Irgendwo kurz nach dem Niederwechsel entwickelt es sich schneetechnisch uns zum Vorteil (keine Ahnung warum, weniger Verwehungen vielleicht), wir stapfen nicht im Tiefschnee, sondern gleiten unter Ausnützung unserer Schneeschuhe voller Elan dahin. Und es macht Spass. So richtig.
Bei Steinernen Stiege wird dann, nunja steiniger und steiler, also wieder runter mit den Geräten, und rutschen den argen, weil rutschig und steil, Waldweg runter und kommen zur Skipiste, die klarerweise nicht in Betrieb ist, weil auf dieser Seehöhe in den nächsten Wintern das Skivergnügen immer nur ein zeitlich stark begrenztes sein wird. Aber schöner und topmoderner Sessellift. Ha.
Und stellt sich hier die Frage, weiter zur Mönichkirchner Schwaig wie geplant oder direkt die schwarze Piste runter. Abkürzung und so, wir sind ja schon müde.
Manche meinen wir haben die falsche Entscheidung getroffen. Abenteuerlustig ist gar kein Ausdruck dafür! Ich gscheiter Depp hab mir gedacht da rutsch ich lässig die schwarze Piste runter, aber die Eigendynamik die sich da entwickelte, die hab ich doch unterschätzt. Mit Not und Mühe komm ich dann doch noch zum Stehen (soweit man am Arsch sitzend davon reden kann), und schaffs irgendwie in meine Schneeschuhe zurück. Aber auch da kommt keine rechte Freude auf. Es stockt gewaltig, bei einem gleichzeitig rutschen.
Anstrengung pur, aber irgendwie (ich mit beiden Beinen, man anderer einfach rutschend) kommen wir dann doch wieder auf unserem Weg. Von da weg, gabs eigentlich keine Probleme mehr. Schnee wird weniger, der Weg immer abwärts, wandelt sich zu einer Forststrasse, der entlang wir zurück zu den Autos kommen.
Gesamtgehzeit waren flotte fünf Stunden (+ zwei Stunden Pause).
Schön wars, und beim Wirten gabs dann auch noch ein gutes Schnitzerl und ein, zwei flüssige Bier. Wer jetzt Lust hat, auch mal mitzugehen (in der jetztigen Jahreszeit klarerweise ohne Schneeschuhe, der darf sich gerne bei mir melden, und kriegt seinen Platz in meinem EMail-Verteiler.)
Danke an Lisi für die Fotos!
Die Väter schreien natürlich bei so einem neumodischen Blödsinn auf, sei vollkommen für den Oasch, unnütz und Verletzungsgefahr Ende nie, und sowieso früher ist man noch blosfüssig auf die Gipfel dieser Erde gestiegen, weil nur das ist der echte Genuss.
Rebellierende Punks die wir sind, stachelte uns das erst richtig an und so haben wir uns mit Schneeschuhen eingedeckt (Bekannte, Alpenverein, Bergfuchs), also ausgeliehen, mal will ja nicht die Katze im Sack kaufen.
Auch das Ziel der Wanderung sorgte für Verwunderung im Bekanntenkreis. "Am Wechsel? Da liegt ja gar kein Schnee, bin ja erst gestern die Autobahn entlang gefahren!". Tjo, danke vielmals, also schnell die Route geändert, weg von der Autobahn hin zu den Wanderwegen.
Letzten Endes waren wir ein doch recht ansprechendes Grüppchen (Christian, Jörg, Lisi, Alex, Fid, Jogi, Sebastian), und so ging es eines schönen Wintermorgens mit dem Auto auf nach Mariensee. Leichte Panik bei Alex inklusive, da er ohne Jause dastand, Bäcker gibts dort in der Nähe scheinbar keinen und die Tankstellen bieten nur lecker abgepackte und ordentlich abgelaufene Sandwichware. Die jedoch gratis, wie nett!
Hingeparkt haben wir uns kurz nach Mariensee, die Strasse durch den Wald entlang bis man zu einem Marterl kommt, Parkplätze inklusive. Von dort gings eigentlich relativ ersichtlich den Weg entlang, immer nach oben. Schneeschuhe am Rücken, ging es eine Weile bei vermeintlichem Wetterglück (Vorhersage lautete relativ bewölkt am Vormittag, ab Mittag dann strahlender Sonnenschein) zügig voran (das einzige Mädchen musste was beweisen und gab das Tempo vor, Erbarmung für niemand!). Und dann war er plötzlich da, der Schnee der auf der Autobahn nicht vorhanden war. Weil schon so Schneeschuhgeil, haben sich einige von uns die Teile noch im Wald angelegt, bei der Minimum-Schneedecke von 81/2 Zentimeter. Mit jedem Schritt wurde es besser!
Nach einer guten Stunde (davon 10 Minuten beschuht) haben wir dann die Marienseer Schwaig erreicht und die Loipe gekreuzt. Hier fängt dann der wahrhaft prachtvolle Teil der Wanderung an. Eine relativ sanfte Steigung, den Gipfel immer im Blickfeld, gute Schneeverhältnisse, Sonnenschein und ein Gefühl von Weite.
Da war dann echt die Welt in Ordnung und man sah sich schon im kurzen Leiberl im Schnee sonnen.
Aber so ging es halt nicht weiter. Oben angekommen, war er dann da, der Wetterumschwung, wie vorhergesagt, nur andersrum. Zieht komplett zu, Wind kommt auf, also rein die den vorzüglich geführten Winterraum, nach kurzer Anpassungsphase dank Schneeblindheit erspäht das Auge: drei Flaschen Schnaps, zwei Mordstrümmer an geräucherter Schweineware und eine Kiste voller Bier. Wir danken und tranken!
Das wünscht man sich, wenns draußen stürmt und friert, dass das Bier ordentlich kalt ist.
Irgendwann musste es dann aber weitergehen, den Grat entlang. Auf und Ab, über Stock und Stein. Die Schneeschuhe waren hier recht selten von Vorteil, da der Schnee ziemlich verweht war. Aber bei passender Schneelage (und vorhandener Weitsicht) dürfte dieser Streckenteil einiges bieten.
Orientierung fällt trotz schlechter Sicht relativ leicht. Erstens Fußspuren im Schnee, und zweitens gibts da ja den "Grenzzaun". Steiermark vs. Niederösterreich. Das waren verlustreiche Kriege!
Irgendwo kurz nach dem Niederwechsel entwickelt es sich schneetechnisch uns zum Vorteil (keine Ahnung warum, weniger Verwehungen vielleicht), wir stapfen nicht im Tiefschnee, sondern gleiten unter Ausnützung unserer Schneeschuhe voller Elan dahin. Und es macht Spass. So richtig.
Bei Steinernen Stiege wird dann, nunja steiniger und steiler, also wieder runter mit den Geräten, und rutschen den argen, weil rutschig und steil, Waldweg runter und kommen zur Skipiste, die klarerweise nicht in Betrieb ist, weil auf dieser Seehöhe in den nächsten Wintern das Skivergnügen immer nur ein zeitlich stark begrenztes sein wird. Aber schöner und topmoderner Sessellift. Ha.
Und stellt sich hier die Frage, weiter zur Mönichkirchner Schwaig wie geplant oder direkt die schwarze Piste runter. Abkürzung und so, wir sind ja schon müde.
Manche meinen wir haben die falsche Entscheidung getroffen. Abenteuerlustig ist gar kein Ausdruck dafür! Ich gscheiter Depp hab mir gedacht da rutsch ich lässig die schwarze Piste runter, aber die Eigendynamik die sich da entwickelte, die hab ich doch unterschätzt. Mit Not und Mühe komm ich dann doch noch zum Stehen (soweit man am Arsch sitzend davon reden kann), und schaffs irgendwie in meine Schneeschuhe zurück. Aber auch da kommt keine rechte Freude auf. Es stockt gewaltig, bei einem gleichzeitig rutschen.
Anstrengung pur, aber irgendwie (ich mit beiden Beinen, man anderer einfach rutschend) kommen wir dann doch wieder auf unserem Weg. Von da weg, gabs eigentlich keine Probleme mehr. Schnee wird weniger, der Weg immer abwärts, wandelt sich zu einer Forststrasse, der entlang wir zurück zu den Autos kommen.
Gesamtgehzeit waren flotte fünf Stunden (+ zwei Stunden Pause).
Schön wars, und beim Wirten gabs dann auch noch ein gutes Schnitzerl und ein, zwei flüssige Bier. Wer jetzt Lust hat, auch mal mitzugehen (in der jetztigen Jahreszeit klarerweise ohne Schneeschuhe, der darf sich gerne bei mir melden, und kriegt seinen Platz in meinem EMail-Verteiler.)
Danke an Lisi für die Fotos!
sacrificetheliver - 6. Mai, 20:05