Wort

Mittwoch, 27. August 2008

No Future For You

Das Cover macht schon mal eine schöne Aussage, Buffy und Faith als Januskopf vereint. Unsere zwei Slayer, irgendwie Gegner und doch verbunden. Wenn schon nicht durch gemeinsame Ziele, dann bitte schön dadurch, dass die eine das Leben der Anderen dann doch (klammheimlich) gerne hätte. Interessant, dass Buffy in die Vergangenheit schaut, während Faith der Ausblick in die Zukunft gegönnt wird. Was sagt uns google sonst noch? Janus steht für den Beginn, etwas Neues. Und auch in Sunnydale hatte Janus schon mal für Unruhe gesorgt. Halloween, erster Auftritt von Ethan Rayne, und der hat ja in der Arc davor scheinbar den Löffel abgegeben. Aber gut, man kann wohl auch zuviel in so einem Titelbild für ein Sammelalbum reinlesen.



Egal, willkommen in der Welt der (in dem Fall römischen) Mythologie. Das scheint sich in Season Eight durchzuziehen. Der Odin Witz und Willows komische Fabelwesen-Freunde in der ersten Arc, Giles mit seinem Zwergen-Helferchen, Dawn und ihr Riesentum, welches wohl irgendwie mit einem thricewise (keine Ahnung was das ist, aber hat wohl auch irgendwas mit der nordischen Mythologie zu schaffen) in Verbindung steht. Aber es will mir nicht gelingen, dies alles mit Twilight in Verbindung zu setzen. Unser Big Bad wirkt doch, trotz all seiner scheinbar übernatürlichen Fähigkeiten und den verbundenen Ritualen, ein recht modernes Kerlchen zu sein. Findet auch das Militär, auch wenn die keine rechte Freude mit dem Ritual-Blödsinn haben.



Jedenfalls, No Future For You, da geht es um Faith. Und sie hat jetzt quasi das Leben von Buffy. Sie ist die Slayerin am Hellmouth. Nur dass ihr Hellmouth in motherfuckin’ Cleveland liegt. Und allein ist sie immer noch. Das Leben sowieso ein einziger Hass. Auftritt Giles, der ihr einen Mord-Auftrag zuschanzt. Töte mir einen abtrünnigen Slayer, und du darfst dich zur Ruhe setzen.
Das ist der Ausgangspunkt für wirklich großartiges Storytelling, inklusive allem, was an Buffy schön und toll und gut ist. Die Popkultur (Yellow Submarine, Amy Winehouse, Emma Peel & Mr. Steed), das Drama, die Charaktere die die Handlung tragen, der Witz, undsoweiterundsofort.
Ganz super auch das Spiel mit den Rückblenden, die eine prominente Rolle einnehmen. Auch wenn es Leute gibt, die den Faith-Charakter als den besten der Serie bezeichneten, ich fand ihn immer ein bisschen einfach gestrickt. Aber wie hier dann ihre Geschichte noch einmal aufgerollt wird, wow. Der Hass auf die Verhältnisse, der in (Auto)Aggression umschlägt. Das Denken in engen Windungen. Die Stimmen im Kopf. So nahe hat mir noch niemand Faith gebracht.



Geschrieben wurde diese Arc von Brian K. Vaughan, wohl ein durchaus guter Name in der Comic Szene, und was soll man sagen, er macht seine Arbeit wirklich großartig.

Zu Ende geht der Sammelband mit der Stand-Alone Geschichte Anywhere But Here. Und hier darf Buffy dann auch mal in die Zukunft blicken. Gemeinsam mit Willow besucht man einen Zeitwandelnden Dämon, bewacht von einer Keeperin (Januskopf! hat auch was mit doorkeeping zu tun), man erhofft sich Antworten. Was rauskommt ist Misstrauen und Brüche, denn nichts ist eitle Wolle. Das Geld für die Slayer-Operationen stammt aus einem Überfall und Willow, nunja, Willow hat wohl auch ihre interessanten Spielchen getrieben in dem verlorenem Jahr seit dem Ende von Sunnydale. The Future is looking colourful, it’s the colour of blood, chaos and corruption. Verrat liegt in der Luft. Marko meint der rote Schmuck, den Dawn ein paar Seiten davor trägt, der stehe doch bitte in Verbindung zu diesem komischen Ei, welches uns in der Zukunft gezeigt wird, während sich die betrogene Buffy am Boden windet. Ach, ach. Das Spiel mit der Vergangenheit und der Zukunft ist ein tolles. Denn die Leerstellen auszufüllen versuchen, ist und bleibt das schönste Spiel. Bleibt noch die Frage ob Twilight sein Spiel wirklich the Death of Magic beinhaltet.


Kurze Preview hier.

Donnerstag, 10. Juli 2008

Pitchfork Is A Bitch

Da haben die doch tatsächlich ihre Record Reviews Section verhunzt. Ist jetzt auf die letzten sechs Tage runtergekürzt, kein sinnfreies Durchblättern der letzten Tage mehr möglich. Und die Suchfunktion funkt auch nicht wirklich. Das alles zur Urlaubszeit, wo wir doch so gerne die gesammelte Krone der letzten drei Wochen durchlesen, wenn wir aus Lignano zurückkommen.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Bad Day. Started Bad, Stayed That Way.

Der Season Eight Wahnsinn brachte es mit sich, dass ich mich mal mit dem restlichen Comic-Oeuvre Joss Whedons beschäftigt habe. An erster Stelle steht hier natürlich Fray. Vampire Slayer.
Erstens ist das wohl sein erster echter Versuch ein Comic zu schreiben, zweitens spielt die ganze Sache im Buffyverse und drittens (Zauberwort) Kanon (die Scythe taucht zum allerersten Male auf).





Vereinfacht gesagt, der Grundgedanke „pretty girls & monsters“ wird um die Komponente „flying cars“ erweitert. Also ab in die Zukunft, nicht das es eine besonders außergewöhnliche Zukunft wäre, eigentlich die Erwartete. Alles wird größer, die Reichen reicher und die Armen ärmer, die fliegenden Autos nicht zu vergessen. Nur im Buffyverse hat sich doch einiges geändert, no more Magiks and Monsters, das schließt auch die Slayer-Linie mitein. Und das seit 200 Jahren (soweit beträgt unser Sprung in die Zukunft). Klar dass sich dies mit Fray ändern muss, und so erleben wir das erneute Auftauchen von Vampiren, die von der Gesellschaft nur als Lurks erkannt werden, „blod crazy junkies“, eine sozial ausgestoßene, kranke Gruppierung (bzw. Reavers, anyone?). Aber wie sollen die Typen auch auffallen, bei all den, dank Sonnenstrahlung, Mutanten die in der Zukunft umherlaufen. Unerkannt oder nicht, bringen die Lurks mit sich, dass wieder ein Slayer erwählt wird, Auftritt Melaka Fray. Nach Joss Lieblings Heroin Kitty Pride und Natalie Portman (Léon) gemodelt, ist sie unser neuer liebster troublesome Slayer, Einbruch ihre Spezialität, lebt sie in den unteren Schichten von Haddyn (das ist New York in neu), mit einer problematischen Familiengeschichte (der schwächliche Zwillingsbruder wurde von einem bösen Lurk ausgesaugt und die starke Fray konnte nur blöd zuschauen, dazu die ältere Schwester die ihr die alleinige Schuld zuweist und bei den Cops ihre Brötchen verdient) und vor allem nullkommanüsse Slayerwissen aufweist. Also keine Träume von der langen Tradition der Slayer-Linie, keine Intuition undsofort. Auch kein Watcher, den die sind in der langen Wartezeit alle deppert geworden.
Was nicht heißt, sie wäre alleine, so schickt ihr die Dämonenwelt (the old ones) einen netten Dämon namens Urkonn (mit einer gewissen Ähnlichkeit zu Demon-Giles in A New Man - MarkoWissen), der Fray auf den rechten Pfad bringen soll, sprich sie für relativ undurchsichtige dämonische Pläne einzuspannen gedenkt.





Was bietet uns also Fray? Alles was man sich von Joss Whedon erwarten darf. Das wären zB tolle Charaktere, Melaka Fray und ihr Demon-Watcher Urkonn, the good the bad and the ugly, es sind nur nur plumpe Abklatsche altbekannter Figuren. Fray ist nicht Faith, Icarus nicht der Master und Harth nicht Teil des Trios. Die Charaktere kriegen Tiefe und Geschichte verpasst (sind Rückblenden eigentlich allgemein ein so beliebtes und wirkungsvolles Comic Instrumentarium?). Der allseits beliebte Dialogwitz gepaart mit der Sprache, die klarerweise whedonesquer geworden ist (the future is Joss). Die Erzählung (über acht Comic-Hefte versammelt in einem Band) ebenso klasse, und gut als Einstieg ins Buffyverse vorstellbar, das hätte auch ein Film werden können. Als Übererzählung mal wieder die Einsamkeit vs Verbundenheit/Community Sache, plus Andeutungen einer großen mythischen Erzählung (the old ones und deren Pläne, wir werden, soviel sei verraten, ein wenig im Dunkeln gelassen).





Und als ob das alles nicht genug wäre, verdanken wir Fray auch Season Eight. Zumindest ist Fray ein Grund, da Joss die Diskrepanz zwischen dem (vorläufigen) Ende von Buffy, ein paar tausend Slayer, und der Zukunft, 200 Jahre ohne Slayer, so nicht stehen lassen wollte. Danke.

Freitag, 27. Juni 2008

Dietmar Dath - Phonon




Es ist mir ja nicht möglich über dieses Buch zu reden, ohne in meiner nostalgisch verklärten Autobiographie zu schwelgen. Phonon ist nämlich Spex, Dietmar Dath mein goldenes Zeitalter. Spex, das Magazin das es nicht mehr gibt, war für mich Erfahrung/Erlösung/Erträumtes/Erliebtes (HA), mit Dath fing der ganze Wahnsinn für mich an. Ein Roman ist ein Roman, und doch will ich das Geschriebene für wahre Münze nehmen. Klingt mir das alles doch zu wahrhaftig: die Morde, Uwe Viehmann als Roboter, Michael Kerkmann die gute Seele des Hauses die als erster dran glauben muss, Grabenkämpfe, Ausgangssperren, Endzeitstimmung, hoffnungslose Revolution, Selbstzweifel und über allem die Einsamkeit.
Die durchbricht man durch? Drogen, Geschwisterliebe, Apathie und ältere Lehrer als Geliebte. Spex war schon damals nicht die zuckersüße Utopie meiner Vorstellung, Arbeit eigentlich immer Scheiße und der Mensch besteht aus Ego und Ekel (und Wasser und Scheiße).
Und ja, das ist Stephen King. Kein Wunder, der einzig gute fantastische Autor, den ich gelesen habe. Der Einbruch des Schrecklichen in den banalen Alltag, nein nicht Einbruch, es entspringt aus der Mitte, ist der banale Alltag.
Was ich eigentlich sagen will, auf viel zu viele Arten lesbar, alle natürlich falsch, ergibt ein super Buch.



Phonon hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, kaufen darf man es trotzdem noch, zB hier.

Dienstag, 29. April 2008

I don't understand

"[...] das deutsche Musikfachblatt Spex, das nach seinem letztjährigen Neustart mit neuem Konzept und neuer Redaktion wieder zu jenen Qualitäten zurückgefunden hat, die es einst zum Zentralorgan der deutschsprachigen Popkritik machte."

Wie meint das der Herr Stöger jetzt? Dass die Spex in der guten alten Zeiten ein schnarchlangweiliges (es sei nicht die Themenauswahl bekrittelt, die Texte sind es) Altherrenmagazin war? Dessen einzige Aussage darin bestand zu verkünden, dass dieser ganze Popkulturkomplex eh nur eine kurzweilige Absonderheit darstellt, die man sich hie und da zu Gemüte führt, wenn die Wilden im Zoo mal wieder langweilen?

Oder doch, dass die Zeiten einer Veränderung unterworfen sind, und für Herrn Stöger alles schal und langweilig geworden ist, und sich diese Spex seinem Gemütszustand ideal angepasst hat?


And I don't care

Samstag, 5. April 2008

Heast, gestern bin i no in a leiwandes Festl einekrocht.

Mit am interessantesten am Krocha (wmv) Artikel im dieswöchigen Falter, ist ja, dass wir von der Wiener Bezirkszeitung (oder war es doch ein anderes dieser gratis Werbeblätter?) schon Mitte Februar über diese Jugendbewegung aufgeklärt wurden. Bam Oida.

Dienstag, 5. Februar 2008

2007 - Unsere Besten - Wörter

Weiter gehts.

Mit Büchern kann ich ja gleich gar nicht dienen. Da bin ich noch weiter vom Aktualitätswahn entfernt als bei allen anderen Medien. Heißt wohl, dass ich Büchern die Relevanz für mein Leben abspreche. Zumindest gibt es jetzt schon seit einigen Jahren nichts mehr, wo ich das unstillbare Bedürfnis habe das JETZT und SOFORT zu lesen. Egal ob aus lebensnotwendigen Gründen oder einfach um dabei zu sein. Die Lektüre kann immer warten, rennt mir nicht davon, und wenns wirklich wichtig wäre, ist es in fünf Jahren auch noch wichtig. Lieblingsautor von dem ich alles in den Händen haben muss (war auch mal anders), ebenso Fehlanzeige.
Aber zumindest ziehe ich mich nicht nur auf die Klassiker zurück. Steckt also doch noch etwas Leben in den Seiten. Und in mir.

Lesen tue ich übrigens auf Deutsch. Vor ein paar Jahren mal eingebildet, dass Übersetzungen per se Mist sind, aber das ist lange her. Kein Gedanke wird mehr an die Originale verschwendet. Wo ich doch bei Film und TV-Ware das Originalfassungs-Fähnchen hoch halte. Wahrscheinlich sind mir englische (weitere Sprachen funktionieren gleich gar nicht) Bücher einfach zu viel Arbeit. Oder es geht mehr verloren (weil man so einen Haufen wichtiger und unwichtiger Sprachdetails nur als native-speaker richtig mitbekommt), als bei audiovisuellen Dingen.


Bei Comics bin ich in der Hinsicht noch unentschlossen. Lese ich eh nicht allzu häufig. Mit Buffy - Season Eight gibt es immerhin ein aktuelles Comic bei dem ich dabei bin. Super Ich!



Buffy The Vampire Slayer ist ja anerkanntermaßen die beste TV-Serie aller Zeiten. Und Joss Whedon hat sich ja auch in der Comic-Szene einen Namen gemacht. Kann sich also nur um eine gute Idee handeln, wenn Whedon eine offizielle Fortführung der TV-Serie in die Hand nimmt? Sagen wir mal, Ja.

Gelesen habe ich das erste (und bisher einzige) Tradeback, versammelt sind darin die ersten fünf Comic-Hefte. Es geht gleich in die Vollen. Buffy führt jetzt eine Slayer-Armee an, welche vom US-Militär als Terror-Organisation eingestuft wird, was zum Auftauchen einiger alter Feinde führt, während im Hintergrund der große Mysteriöse die Fäden zieht. Twilight, Baby.

Die Geschichte ist gut geschrieben, wirklich. Es wird schön eingeführt, Spannung aufgebaut, Details kommen nicht zu kurz, der begrenzte Raum wird genützt, passt alles. Und trotzdem gibt es ein paar Unstimmigkeiten bei den Charakteren, wo es aber heißt abwarten, vielleicht braucht das einfach mehr Zeit, zu vieles ist noch im Dunklen. Und natürlich will ich keine Buffy Xander Romanze erleben. Pfui!

Das Artwork, die Zeichnungen also, finde ich ganz gelungen. Aber bei so etwas bin ich kein Maßstab. Als es vor Jahren mal ein X-Files Comic gab, hab ich das (yeah, i was an x-philo) ja auch verschlungen und geliebt. Mit dem Artwork hatte ich nicht den Hauch eines Problems. Hätte das mein Comic Nerd Bekannter damals gewusst, er hätte mir wohl nie seine Warhammer-Tabletop Figuren gezeigt.

Mein Problem mit Season Eight ist ein ganz profanes: die Länge. Es erscheinen so zwischen 10 und 12 Ausgaben der Hefte in einem Jahr, das wäre schon verdammt wenig wenn man der Milchmädchen-Rechnung Ein Heft = Eine Folge Glauben schenken würde. Welche natürlich Blödsinn ist. Denn erstens herrscht ab jetzt Comic-Time und zweitens herrscht in diesen Heften auch ein eigenes Tempo vor, das sich halt nicht umlegen lässt, in die TV-Welt. Ein heft ist also weniger als eine Folge, auch wenn es sich nicht umlegen lässt.

Mein Problem bleibt aber bestehen, denn selbst wenn ich den Genuss höchstmöglich hinauszögere (fünf Minuten auf ein Panel starren, ständiges zurückblättern, Cross-References im Lexikon nachschlagen), mehr als eine Stunde pro Heft wird das nicht. Und zehn Stunden Buffy im Jahr sind zu wenig!!!!!!


Bleibt der Zeitschriftenmarkt. Mit der neuen Spex bin ich, trotz Verbesserungen seit damals, weiterhin unzufrieden. Und das stimmt mich traurig. Kann ich die Wichtigkeit die dieses Magazin für mich mal hatte, ja gar nicht zu hoch schätzen.
Die Viehmann-Spex der letzten Zeit war ja auch ein Kas, aber der Punkt an dem es mich nicht mehr geschert hätte, die Spex zu kaufen, der war nie in Sichtweite. Und jetzt ist er hier.

Was bleibt übrig? Die Lodown, die halt so ist wie sie immer war. Nur ein wenig älter und schwerer zu beziehen. Das Gap habe ich im letzten Jahr ganz gerne gelesen. Sind dieses Jahr, soweit ich das sagen kann, ohne copy-paste Wiki-Texte ausgekommen. Der Review-Teil ist halt immer noch so eine Sache. Aber grobe Peinlichkeiten sind vermieden worden. Großer Lacher waren trotzdem die Tag Sache am Titel (zeitgleich mit der Spex wenn ich mich nicht täusche). TBA, ja auch ganz nett. Es sind halt immer die selben Schreiber die gutes tun, und dahinter kommt nichts. Und Vice-Austria ist, naja, die deutsche Vice mit älteren Vice-Texten gemischt. Aber schön dass es sie gibt.

Im Netz sind es für uns auch die selben Seiten wie eh und je. Wir sind halt undynamisch. Idolator ist dazu gekommen. Mögen wir.

Mittwoch, 4. Juli 2007

A weiß etwas

Geh dort hin. Fortschreitend entgegen. "Wenn A eine Meinung p äußert , die zwar wahr ist, von der A selbst aber nicht glaubt, kann man nicht von Wissen sprechen." A glaubt nichts und kann folglich auch nichts wissen. A ist stumm, spricht aber trotzdem unentwegt. "Wissenserwerb beruht auf der in höherem Grade bestehenden Kenntnis der Prinzipien und dem größeren Glauben an die Prinzipien als an das zu Beweisende" Be sweet and believe their principles. Gehe zu "nous and sophia … dem Meinen und Glauben übergeordnet" und sage die Dinge sind nun geordnet. Wir sind fertig. Danke! A hat noch was dagegen, hat die Linien verloren. Sie doch, da am Boden da liegt ein p, einfach so auf der Straße. Nimm es. Such dazu ein Unbedingtes. Huch, "die Erkenntnis nähert sich dabei auf dem Wege intentionaler Sinnunterstellung" Ich glaub nicht an die Dialektik schreit A, gebt mir meine Kreise wieder.

(Zitate aus: Metzler Philosophie Lexikon: 1996)

Montag, 25. Juni 2007

Es Ist Wie Es Ist

ex


So. Ich hab mir reichlich Zeit gelassen bis ich endlich die „neue“ Spex wirklich gelesen habe. Das lag zum Teil an gewissen, äußeren Umständen (ein Wahnsinn wie sehr einen ein Umzug aus seinen alltäglichen Tagesabläufen rausbringen kann), ein wenig dürfte aber die Angst um die mir wichtigste Zeitschrift mitgespielt haben.

Man hörte da ja einige grausliche Sachen, die von Seiten des Verlages stattgefunden haben. Schon klar, Hören heißt nicht Wissen und ein Verlag ist ein Verlag. Auch wollte ich ja selbst eine andere Spex. So einiges stimmte nicht mehr an ihr in den letzten Jahren. Und ja, ich hab mir einen Redaktionswechsel gewünscht und ein nicht wirklich definiertes MEHR. Die Masse an weißen Indie-Boys (und das sag ich!), das teilweise komplett uninspirierte und wohl 1:1 vom Promo-Wisch abgeschriebene Geschreibsel, kein Interesse daran einen großen Zusammenhang herzustellen, das Setzten auf die falschen Pferde, die Beliebigkeit, das Wischi-Waschi. Das waren alles Gründe weswegen ich mich nicht mehr richtig wohlgefühlt habe bei der Spex. Es fand einfach eine Pragmatisierung statt, die eh super zu dem alles überziehenden Indie-Lifestyle der letzten Jahre passt, aber mich persönlich ärgerlich stimmte.


Schnell durchgeblättert hatte ich die neue Ausgabe bald einmal, und da machte sie doch einen recht feinen Eindruck. Gut, Layout ist nicht perfekt, aber ich mag sowas halbfertiges (und halbfertiges erinnert mich auch an die Zeit als ich die Spex kennen lernte). Maximo Park als Cover ist auch kein Statement für einen Neustart. Eigentlich überhaupt kein Statement. Aber macht ja nichts. Themenauswahl machte einen netten Eindruck.
Alle vertrauenswürdigen Stimmen in meiner Umgebung kamen aber aus dem Fluchen gar nicht mehr raus. Und sie hatten Recht, als sie mir versicherten die „neue“ Spex ist Mist. Langweiliger Mist. Dummer Mist. Uninteressanter Mist.

Objektivität scheint das neue Zauberwort zu sein! HA! Ich muss weinen. Wer mit so einem Konzept daherkommt, gleichzeitig aber von sich behauptet an eine gute, alte Spex-Tradition anzuschließen (also nicht die der Objektivität, sondern wir sind ab sofort wieder voll gescheit und so), möchte sein Publikum wohl eher verhöhnen. Oder für dumm verkaufen.
An welchem Wochentag um wieviel Uhr und bei welchem Wetter das Gespräch mit einem Künstler stattfindet. Soll das der neue Inhalt sein, der uns tiefschürfende popkulturelle Diskurse ermöglicht?
Dem Interview muss also mehr Platz gegeben werden. Na gut, aber dann macht was draus. Denn hallo, auch ein Interview ist verdammt nochmal eine Kunstform und keine objektive wahre Aussage über einen Schaffensprozess. So etwas gibt es nicht.
LCD Soundsystem Test ist aber gelungen, und dass die ganze Berliner Aggro HipHop Sache vorkommt, auch schön. Aber dem steht so viel Blödsinn gegenüber. Das Tourtagebuch! Um Himmels Willen! Ab sofort dürfen uns Künstler von ihrem Touralltag erzählen, was zu einer noch größeren Langeweile trifft Plattitüden Ansammlung führt, als in den schlimmsten Fanboy Texten der „alten“ Spex. Der Musik als verhinderter Musikjournalist. So betrachtet eh ein guter Witz.


Bei den Plattenrezensionnen setzt sich das alles fort. Ja, da gabs auch früher echt unpackbar miese. Aber es war immer noch der einzige lesbar Musik-Rezensionsteil im gesamten deutschen Sprachraum.
Die Modest Mouse Kritik (hier wollte ich aus „alte“ Spex-Forum verlinken, aber das wurde ja geschloßen, weil zuwenig im „neuen“ Spex-Forum los war, nunja, zumindest ist jetzt noch weniger los im „neuen“ Spex-Forum) wurde ja gerne an den Pranger gestellt, aber die ist doch nichts im Vergleich zu den ganz anderen Schwachsinnigkeiten. Wir reden hier über „B-Lyrik“, Liedertexteübersetzungen (Hallo Bravo!), Texte aus der Zukunft (Hallo Aufgabenstellung aus der Englischschularbeit, 5. Klasse Oberstufe) und einem großen Nichts namens Auflistung der bisherigen Karriere-Stationen.

Aber wie gesagt, das war ja nur die erste Ausgabe. Es fehlen einfach geeignete Schreiber. Viele sind abgesprungen. Und nicht immer die Besten sind an Bord geblieben. Mittlerweile gibt es schon zwei neue Ausgaben. Und die sollen, so erzählt man sich und mir, doch
Also eh schon alles alt bzw. neu und dieser Text ein amüsanter Anachronismus.

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Titus Andronicus
Monitor



Christmas Island
Blackout Summer


Fang Island
Fang Island

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